Das sehen wir jetzt mal ganz nüchtern (Stern)

Ein Gin Tonic oder ein Rosé ohne Prozente.
 Wie schmeckt das denn?
Ziemlich gut, meint stern-Genuss-Redakteurin Denise Wachter. 

Alkoholfreier Sekt – oder gar Gin? Davon hielt ich vor Jahren noch gar nichts. Doch die „Sober Curious“-Bewegung, die Alkohol komplett aus ihrem Leben streicht, hat einen neuen Markt erschlossen. Der ist zwar noch nicht groß, aber er wächst. Sogar die Branchengröße Diageo ist auf den Trend aufgesprungen und hat sich vor Kurzem an dem deutschen Gin-Hersteller Rheinland Distillers mit seinem alkoholfreien „Siegfried Wonderleaf“ beteiligt. Als ich dann schwanger wurde, war der Moment gekommen: Ich warf alle Vorurteile über Bord und wagte mich an alkoholfreie Drinks. Wie die schmecken? Gar nicht mal so schlecht. Ich habs ausprobiert:
Kolonne Null
Wer das Gläschen Sekt am Abend gern ohne Nachwirkungen genießen möchte, greift zu den Flaschen des Berliner Start-ups Kolonne Null. „Wein“ und „Sekt“ werden klassisch in Zusammenarbeit mit Winzern hergestellt. Später wird im Labor per Vakuum-Destillation der Alkohol entzogen. Besonders empfehlenswert ist der prickelnde Rosé, der in Rheinhessen produziert wird. Wermutstropfen: Die Produkte sind mit Saccharose etwas nachgesüßt. Tut dem Rosé-„Sekt“ im Geschmack aber keinen Abbruch.

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Autorin: Denise Wachter
Print: Stern, Ausgabe 44, 22.10.2020, Seite 70